Sonntag, 6. März 2011

Eine erfahrungsreiche Reise


Angekommen zu Hause in Heri…
…nach 3 Tagen in Dar, 2 Tagen in Morogoro bzw Zanzibar, 2 Tagen in Arusha, 5 Tagen in Nairobi, nochmal 2 Tagen in Arusha und einem Tag in Dar und viel viel Reisen in Bus, Auto und Flugzeug. Viele tolle Erlebnisse und Abenteuer liegen hinter uns.
Es war ein sehr spontaner und plötzlicher Aufbruch von Heri. Montags erfuhren wir, dass alle Flüge von Digoma gecanselt sind . Das hieß packen, organisieren und tschüss sagen, um dann am Dienstagmorgen um 4:30 unsere sehr spontan startende Reise zu beginngen. Natürlcih kam unser Taxi zu spät und Ian, der uns nach Kasulu begleiten wollte, ist aufgestanden zu dem Zeitpunkt, zu dem er schon bei uns am Haus sein sollte. Nervosität und teilweise Angst überschatteten die rasante Taxifahrt nach Kasulu. Bekommen wir unseren Bus? Ist alles mit den Tickets richtig gelaufen? Sieht unser Taxifahrer bei dieser Dunkelheit und dem extremen Nebel überhaupt ANYHOW wo er hinfährt? Mit Gottes Hilfe sind wir genau 2 Minuten vor unserem Bus sicher auf dem Busbahnhof in Kasulu angekommen und haben mit Ians Hilfe unser Gepäack gut verstaut und die Sitzplätze eingenommen. Maj ganz hinte im Bus, auf der linken Seite, Nanna und Eva weit vorne auf der rechten Seite. Zum Glück ist das Telefonieren von Zain zu Zain(unser Telefonanbieter) nich allzu teuer und trotz großer Entfernung können wir immer mal wieder Erfahrungen austauschen. Vier andere Wazungu sitzen mit uns im Bus-2 Deutsche und 2 Norwegerinnen.Als der Bus nach ca 2 Stunden Fahrt auf der matschigen, ungepflasterten roten Straße anhält und alle aussteigen, um ihr kleines Geschäft zu erledigen tun wir es der großen Masse gleich-alle in der Annahme, gerade eine kleine „Pinkelpause“ einzulegen. Nachdem die Pause sich aber immer mehr ausdehnte wunderten wir uns und erfuhren durch Neugierde, Nachfragen und Nachschauen, dass wir nicht weiterfahren konnten. Die Straße war zu rutschig und 3 Autos vor uns blockierten 2 LKW die Straße. Für uns hieß das weiterhin warten und auf eine Lösund hoffen. Wir philosophierten über „Rettungsmöglichkeiten“, darüber, wie es uns in einer solchen Situation in Deutschland ergehen würde und über die unterschiedlichen Erfahrungen, die wir und die anderen Wazunge schon in Tanzania gemacht hatten. Nach einiger Zeit veränderte sich der Blick aus dem Fenster…Die Busse vor unserem setzten sich in Bewegung. Aber wieso? Die LKW, die die Straße blockierten, waren immernoch an exakt den selben Stellen, wie vor 2 Stunden. Dann das Erstaunen: Die Busse fuhren langsam, sehr vorsichtig aber sehr riskant rechts im Kraben an den LKW vorbei. Es sah so aus, also ob sie auf ihren eigenen Fensterscheiben fuhren und gleichzeitig, als ob sie jede Sekunde umkippen würden. Aber entgegen unserer Erwartungen haben es alle Busse, auch unserer geschafft, diese riskante Stelle zu passieren.
 So ging unsere Fahrt also mit einiges an Verspätung weiter. Alles in allem erreichten wir nach 27 Stunden engem Sitzen, wenig trinken und sehr wenig Schlaf endlich Dar es Salaam. Die Busfahrt war anstrengend, aber ein lohnenswertes Abenteuer mit einem Blick auf viele verschiedene Gesichter von Tansania.
Am Busbahnhof in Dar treffen wir auf einen überdimensionale Hitze und auf Majs Schwester Liv mit ihrem Freund Martin. Gemeinsam mit ihnen hatten wir 3 tolle Tage in Dar es Salaam-wir waren auf dem Massaimarkt, auf vielen Second-Hand-Märkten, in tollen Restaurants und sogar einen Abend in einem Club tanzen. Das dann folgende Wochenede verbrachten wir getrennt-Maj hatte zwei supi tolle Tage gemeinsam mit Liv, Martin und Nanna auf Zanzibar und Eva besuchte Familie Mande(sie lebte bis vor 2 Monaten hier in Heri) in Morogoro, ca 3 Stunden Busfahrt von Dar entfernt.
Sonntagabend trafen wir uns wieder in Dar, um dann Montagmorgen unsere Reise in Richtung Arusha gemeinsam fortzusetzen. Jetzt wieder zu dritt-Maj, Nanna und Eva treffen wir am Flughafen auf Rebecca und Jaqueline-zwei deutsche, die in Arusha ihren Freiwilligendienst in einem Babyheim absolvieren. Bis zu unserer Abreise in Richtung Nairobi, wo unser Zwischenseminar stattfinden sollte, blieben uns 2 Tage in Arusha. Wir hatten eine tolle Zeit mit Swimming-Pool, Safari für Nanna planen, nochmal Massaimarkt-also echt die Leute in Dar lassen besser mit sich handeln!- und vielen Gesprächen. Sowohl in Dar, als auch in Arusha stellten wir den großen Unterschied zu Kigoma und noch extremer zu Heri fest: weiße gelten sofort als Touristen und werden ganz anders, als hier behandelt. Wenn man Swahili spricht fällt dem Gegenüber fast die Kinnlade runter und wenn man Dinge über Tansania erzählen kann und über Preise handeln will sind viele Menschen sehr sehr erstaunt. Und beide Städte sind SO anders als unser zu Hause hier. Im Vergleich doch sehr europäisch im Lebensstil und, vor allem Arusha, sehr auf Tourismus ausgelegt. Aber beide Städte sind nicht so extrem, wie wir es dann in Kenia erlebt haben. Unser Zwischenseminar, das wir in der Nähe von Nairobi hatten, hat uns neben vielen guten Gesprächen und gutem Austausch mit anderen Freiwilligen auch gezeigt, wie unterschiedlich Kenia und Tansania sind und dass Kenia an vielen Stellen schon sehr viel europäischer ist, als Tansania. Und eigentlich jeder kann Englisch in Kenia. Wenn wir hallo oder wie geht’s? oder ähnliches auf Swahili gesagt haben wurde trotzdem ganz selbstverständlich auf Englisch geantwortet und auch untereinander sprechen viele Kenianer Englisch miteinander. Wir hatten ein sehr sehr gutes, hilfreiches Zwischenseminar und 5 tolle Tage mit 4 anderen deutschen Freiwilligen und einer deutschen Psychologin, die unsere Seminarleiterin war. Vor allem haben wir aus dem Seminar tolle Ideen und Motivation für unsere weitere Zeit hier bekommen und wir freuen uns riesig unsere Arbeit hier wieder starten zu können. Nach dem Seminar kam dann wieder die Fahrt nach Arusha, nochmal zwei Tage in Arusha, ein Flug nach Dar und dann wieder Busfahrt(die Flüge sind immernoch gecanselt) zurück nach Hause. Nach 3 erfolgreichen, ereignisreichen Wochen sind wir nun gestern Abend wieder zu Hause angekommen und fühlen uns wirklich wie zu Hause. Es ist ein tolles Gefühl….Ein genauerer Bericht über den Rest unserer Reise folgt bald ;-)
Was uns gerade beschäftigt? Die Vorfreude auf den neuen Start unserer Arbeit und die Freude darüber, wie zu Hause wir uns hier fühlen.